Das Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez wurde 1995 in Berlin gegründet und ist an seinen Standorten in Berlin und Lugano international tätig. Das Büro hat zahlreiche Wettbewerbe gewonnen und Projekte in Deutschland und in der Schweiz realisiert.
Schwerpunkte der Arbeit sind Kulturbauten, besonders im Kontext des Bestandes sowie Wohnungs- und Bildungsbauten.
An abgeschlossenen Projekten sind die Lesesäle der Universität Lugano, das Ensemble Ebracher Hof (Bibliothek, Hotel, Büro- und Geschäftshaus) in Schweinfurt, die Mittelpunktsbibliothek in Berlin Köpenick, das Stellwerk für das Gotthardbasis Tunnel in Tessin, ein Kindergarten in Lugano, die städtebauliche Reparatur der Meisterhäuser in Dessau (UNESCO World Heritage), die Erweiterung (75 Wohnungen) der Bruno Taut Siedlung am Schillerpark in Berlin (UNESCO World Heritage) sowie die exklusive Sanierung eines Wohnhauses in Berlin-Mitte zu nennen.
Der Umbau des Schlosses in Wittenberg als Predigerseminar und Wissenschaftliche Bibliothek (UNESCO World Heritage) und das Modellvorhaben IQ Innerstädtische Wohnquartiere, Hefner Alteneck Quartier in Aschaffenburg wurden dieses Jahr fertiggestellt.
Der Neubau der Universität Potsam am Neuen Palais, die Erweiterung des Landratsamtes am Neuen Schloss in Neustadt a. d. Waldnaab sowie ein Wohn- und Geschäftshaus in München befinden sich zur Zeit in der Planung.
Die Inhaber Piero Bruno, Donatella Fioretti und José Gutierrez Marquez haben Professuren in München, Berlin und Weimar und werden zudem regelmäßig international zu Vorträgen sowie Preisgerichtstätigkeiten eingeladen.
Meisterhäuser in Dessau
- Preis, 2010
UNESCO Welterbe, DAM Preis
Fertigstellung:2014
Text 1 – 1000 Zeichen
Mit der Instandsetzung des Direktorenhauses Gropius und der Doppelhaushälfte Moholy-Nagy werden die letzten Kriegslücken in der UNESCO-Weltkulturerbesiedlung der Meisterhäuser des Bauhauses geschlossen und das Gesamtensemble wieder erlebbar gemacht. Das Prinzip der Unschärfe als unausweichliche Komponente des Erinnerns wurde zum architektonischen Prinzip erhoben. Der Entwurf erfüllt die Aufgabe einer Reparatur durch die Wiedergabe der Hülle der Vorgängerbauten, wobei durch die Wahl des Materials und die drastische Reduktion der Details die zeitgenössische Rekonstruktion für den Besucher erkennbar wird. Eine Hülle aus gegossenem Beton mit eingelassenen Senkgläsern umgibt ein plastisches „Artefakt“, das die ursprüngliche innere Gliederung der Häuser fragmentarisch aufzeichnet. Diese Reduzierung des Hauses in zwei Elemente erlaubt mehrschichtige Lesungen. Es ist als Anregung zu verstehen, das Bild des Hauses in Gedanken selbst zu ergänzen. Gleichzeitig entwickelt es eine selbständige Komposition, eine Spannung zwischen massiver Hülle und leichtem Einbau.