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Nach seinem Studium und Diplom an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (1952–1957) und Praktika bei den Tessiner Architekten Peppo Brivio (Locarno) und Rino Tami (Lugano) begann Snozzi seine Arbeit als Architekt 1958 mit der Eröffnung eines eigenen Büros in Locarno.
Moderne Architektur war im Tessin zu dieser Zeit noch weitgehend exotisch. Er hatte zusammen mit seinen ebenso berühmten Kollegen Livio Vacchini und Aurelio Galfetti an der ETH Zürich studiert, ihre Gemeinsamkeit war der offensichtliche Bezug zu den Architekten der Moderne. Snozzi arbeitete von 1962 bis 1971 mit Livio Vacchini zusammen.
1973 bis 1975 war Snozzi Gastdozent für architektonisches Entwerfen an der ETH Zürich. Von 1975 bis 1988 unterhielt Snozzi zunächst ein Zweitbüro in Zürich mit seinem Büropartner Bruno Jenni. Erst 1985, zehn Jahre nach seiner Gastdozentur in Zürich wurde Snozzi schließlich ordentlicher Professor an der EPFL (École Polytechnique Fédérale) in Lausanne, wo er bis 1997 lehrte. 1986 bis 1988 war Luigi Snozzi Vorsitzender des Gestaltungsbeirats der Stadt Salzburg. 1988 eröffnete Snozzi dann ein Zweitbüro in Lausanne.

Mit der Ausstellung „Tendenzen – Neue Architektur im Tessin“ (1975 in Zürich) wurde Snozzis zentrale Position in der Tessiner Architekturschule erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Von dieser Zeit an nimmt sein Einfluss auf die jüngere Architektengeneration in der Schweiz zu – und kann bis heute kaum überschätzt werden.
Für Snozzis Arbeiten ist die Architektur der Moderne ein stetiger Bezugspunkt, die der „bekennende Sozialist“ jedoch nie unkritisch adaptiert. Snozzi vollzieht keinen dezidierten Bruch mit der Vergangenheit, er versteht vielmehr die Geschichte als Impuls des Neuen. Sein Credo lautet: „Architektur muss man nicht erfinden, man muss sie nur wiederfinden.“

Jenseits aller Klischees und gegen grosse Widerstände konnte Snozzi, der auch politisch engagiert ist, seine Vorstellung der Neuinterpretation des kleinräumig-urbanen Lebens in dem beeindruckenden Beispiel der Revitalisierung des Örtchens Monte Carasso (ab 1977) verwirklichen, welches er aus einer zersplitterten und ihrer Strukturen beraubten Siedlung mit verschiedenen Eingriffen wieder in einen Ort der Identifikation verwandelte, wobei seine Architektur niemals aufdringlich modisch, sondern immer zurückhaltend und sich dem Zweck unterwerfend, jedoch immer voller Poesie ist.
Snozzis häufig in Sichtbeton ausgeführten Bauten sind keine autonomen Objekte, sondern suchen immer die Beziehung zur Stadt. Erst durch die genaue „Lektüre des Ortes“ entwickelt Snozzi seine Architektur. Auch in seinen Aphorismen stellt er beharrlich den wichtigen Dialog zwischen Einzelgebäude und Stadt heraus. „Ich liebe die Stadt“, bekennt Snozzi und fügt hinzu: „Jeder bauliche Eingriff bedingt eine Zerstörung: Zerstöre mit Verstand!“


1932 geboren in mendrisio
1952-1957 studium in der eth zürich
1958 gründung des architekturbüros in lucarno
1962-1974 mitglied de it bruno jenni
1983 ehrenmitglied im bund deutscher architekten, bda
1985 beton-architekturpreis
1985-1997 professor an der epfl in lausanne
1986-1988 vorsitzender des gestaltungsbeirats der stadt salzburg 1988 eröffnung des zweitbüros in lausanne
1993 beton-architekturpreis
1994 mitglied der akademie der künste, berlin; ehrenmitglied des schweizerischen ingenieur- und architekten-vereins
1996 schweizer beitrag an der architektur- biennale in venedig